Homosphäre

Der Mensch bewegt sich innerhalb der Homosphäre, dem Luftraum. Hierbei handelt es sich um den bodennahen Bereich der Erdatmosphäre, in dem die Zusammensetzung der Luft nahezu konstant ist. Er umschliesst den gesamten Erdball und wird durch das Weltall begrenzt. Der Luftraum ist konturlos. Er bildet eine Zone mit latenten, doch existierenden Grenzen, besteht aus unsichtbaren Gasen, aus mit dem blossen Auge nicht erkennbaren Elementen. Erst wenn er von Objekten wie Flugzeugen oder Drohnen durchquert, wenn er von riech- oder sichtbaren Stoffen verunreinigt wird, begreifen wir, dass der Luftraum uns ebenso betrifft, wie der Erdboden, auf dem wir wandeln.

[…] Homosphäre widmet sich dieser allgegenwärtigen, unsichtbaren Sphäre und liest sie als Bereich des Unbekannten, des Unvorhergesehenen, der oftmals klandestinen Angriffe auf den menschlichen Organismus, den Menschen, Gesellschaft und Natur und damit als einen potenziellen Gefahrenraum innerhalb des Systems Erde.

Kuratiert von Stefanie Böttcher. Mit: James Bridle, Julian Charrière, Don’t Follow the Wind, Forensic Architecture, Hemauer/Keller, Almut Linde, Cristina Lucas, Rabih Mroué, Carsten Nicolai, Walid Raad, Oliver Ressler, Tomás Saraceno, Susan Schuppli, Tétshim & Frank Mukunday

Fotografie: Norbert Miguletz

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Homosphäre
10.6. – 25.9.2022

Kunsthalle Mainz
Am Zollhafen 3 – 5, Mainz